Brigitte Hoffmann aus Wilhelmshaven war gemeinsam mit ihrem Ehemann drei Jahre lang für die Norddeutsche Mission (Bremen) in der Entwicklungs-Frauen- und Jugendarbeit der Evangelical Presbyterian Church (E.P. Church) in Ho tätig. Sie hat das Projekt „Activity-Centre“ initiiert und aufgebaut.
Die Norddeutsche Mission wurde 1836 in Hamburg gegründet. Später wurde ihr Sitz nach Bremen verlegt. Seit 1980 ist sie ein Missionswerk der Bremischen Evangelischen Kirche, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, der Evangelisch-Reformierten Kirche und der Lippischen Landeskirche.
Die Evangelical Presbyterian Church (E. P. Church) ist eine der größeren evangelischen Kirchen in Ghana und ist überwiegend in der Volta-Region und im Nordosten des Landes unter den Ewe und den Kokomba vertreten. Sie ist aus der Missionsarbeit der Norddeutschen Mission hervorgegangen und seit 1922 selbständig. Die E.P. Church unterhält u.a. Schulen, Krankenhäuser/Gesundheitsstationen sowie Fortbildungsstätten für Landwirtschaft und Handwerk.
Das Activity-Centre war ehemals ein alter baufälliger Schuppen. Brigitte Hoffmann entdeckte ihn auf ihrer Suche nach einem Gebäude für Schulungszwecke. Jeder Stein der neu gemauerten Wände wurde vor Ort aus Lehm gepresst und in der Sonne getrocknet. Die 120 qm umfassen: Einen Raum für Workshops, ein kleines Klassenzimmer, eine Lehrküche, fünf winzige Räume für eine Mobile Clinic (darunter einen Raum mit drie Liegen für stationäre Patienten), zwei Toiletten, eine Dusche. Clinic bedeutet in Ghana immer Krankenstation ohne Arzt. Die Schwestern (Bezahlung durch den Staat) behandeln die Patienten im Activity Centre, versorgen aber auch die Menschen in den entlegenen Dörfern, betreiben Aufklärungsarbeit in Sachen Familienplanung, allgemeine Gesundheits-und Aids-Vorsorge.
Der alte Schuppen wurde renoviert und zum ACTIVITY CENTRE umgebaut.
Das Activity Centre kann von allen Gruppen aus den umliegenden Dörfern für Seminare etc. genutzt werden. Die Entwicklungsabteilung der E.P.Church bietet aber auch selbst Kurse zu verschiedenen Themen an (Hilfe zur Selbshilfe).
Besonders am Herzen liegt Frau Hoffmann die Unterstützung von schwangeren jungen Mädchen (12 bis 17 Jahre). Diese Mädchen, meist Opfer von Mißbrauch und Vergewaltigung, werden ausgegrenzt und müssen auf der Straße (über-)leben. Eine schulische Ausbildung wird ihnen nicht mehr zugestanden, sie müssen sich und ihr Kind irgendwie durchbringen. Das Activity Centre bietet diesen Mädchen die Chance, sich weiterzubilden. Angeboten werden: Gesundheitslehre, Babypflege, Rechnen, Ewe, Englisch, Nähen, Kochen, Tischlern, Batiken etc. Hierbei steht immer der Gedanke im Vordergrund, die Mädchen soweit zu fördern, daß sie in der Lage sein werden, sich selbst zu versorgen.
Junge Frauen werden in die Lage versetzt, für sich selbst zu sorgen.
Von der Norddeutschen Mission finanziert werden muß das Gehalt für eine Lehrerin, Verpflegungskosten, Arbeitsmaterialien, Ausstattung der Räume. Vieles wird noch „kreativ“ provisorisch gelöst. Es fehlen z.B. Nähmaschinen, Batikinstrumente, Kühlschrank, Brennofen, Lehrbücher u.v.m. (ganz zu schweigen von einer gesicherten Stromversorgung). Wunschtraum von Brigitte Hoffmann ist es, die Mädchen mit einem eigenen Arbeitsgerät auszustatten, damit der Lebensunterhalt gesichert werden kann.
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